Mittwoch, 23. März 2011

Wasser für Libyen

Anm. v. Herr Bert: Aus aktuellem Anlass stelle ich einen Artikel  vom Dezember 2010 aus "der Wasserblog" ein, um Ihnen die Möglichkeit zu geben sich selbst eine Meinung über die tatsächlichen Gründe einer Militärintervention des Westens bilden zu können. Los geht´s...

"Ein enormes Bewässerungsprojekt, woran schon seit 25 Jahren gebaut wird und über 20 Milliarden Euro geflossen sind ist das “achte Weltwunder”. 2030 soll das Mammutprojekt endlich fertiggestellt sein, das aus Wüsten Oasen machen soll und Land an der Küste fruchtbar. Dem Staatschef Muammar al-Gadhafi stört es dabei wenig, das für den künstlichen Fluss aus Pipelines fossiles Wasser verbraucht wird. Es war die günstigste Lösung an Wasser heran zukommen. Libyen besteht zu 95% aus Wüste und durch das Land fliesst kein einziger Fluss. Meerwasserentsalzungsanlagen, oder Wasser per Tankschiff herbeizuschaffen wäre weitaus teurer gewesen als eine 1277 Kilometer lange Pipeline zu bauen. Bei einer Ölbetriebene Meerwasserentsalzungsanlage würde ein Kubikmeter Wasser das Zehnfache der jetzigen Produktionskosten betragen.

Damit sich keiner an dem Wasser zu schaffen macht, wird jeder Meter kontrolliert. Es gibt mehrere Schaltzentralen und Kontrollräume, wo Techniker auf Monitoren die Wüstenbrunnen und Kilometer lange Pipeline bewachen. Sobald sich jemand an einer Pumpstation zu schaffen macht, gehen die Alarmsignale an.

Schon seit den 60er Jahren gibt es die Idee des “Großen künstlichen Flusses”. Bei Bohrungen nach Öl, wurde zufällig Wasser gefunden. Aus riesigen fossilen Speichern unter der Wüste der Sahara wird das Wasser bis an Libyens Küste gepumpt, wo die meisten Menschen des Landes leben.

Der Wasserspeicher stammt aus der letzten Eiszeit und ist eines der größten unterirdischen Frischwasservorkommen der Erde. Der tiefe Nubische Aquifer liegt 2000 Meter unter der Erde und Höhlenmalereien zeugen noch heute von üppigen steinzeitlichen Landschaften, die einst in der Region in Nord-Afrika existierten. Das zwischen 35.000 und 15.000 Jahre alte Wasser fliesst unteranderem auch nach Ägypten. Dort werden mit dem Wasser Oasen, Wüstenseen und Sahara-Brunnen bewässert. Würde die Entnahmerate so bleiben wie heute, würde der Vorrat an Wasser noch ca. 5000 Jahre reichen."

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